Einwendung schreiben

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Jeder, der sich betroffen fühlt, kann (und sollte) einen Einwand schreiben. Jedes Familienmitglied kann eine eigene Einwendung schreiben. Es zählt jede einzelne Einwendung. Eine Person kann mehrere Einwendungen machen, z.B. einmal als Privatperson und dann zusätzlich bei der Sammeleinwendung unserer Stoverlinden Initiative.

Auch Leute die anderswo wohnen, können ihre eigene Betroffenheit darstellen: der Klimawandel betrifft uns alle und auch Naturschutz und der Schutz unseres historischen Erbes ist ein überregionales Thema.

Sehr viele Einwände sind ein klares Zeichen an das Straßenbauamt! Nur mit einem starken Signal können wir gemeinsam etwas für den Erhalt unserer alten Baumallee erreichen.

Ihr müsst in der Einwendung Eure persönliche Betroffenheit darstellen. Z. B. wegen der Zerstörung vieler alter Bäume mit ihren wichtigen Funktionen in Zeiten des Klimawandels oder weil ihr die Einmaligkeit unserer ursprünglichen Landschaft erhalten wollt. Auch wenn Ihr findet, dass der geplante Gehweg nicht mitten im Dorf unterbrochen sein sollte – macht zahlreich Eure Einwendungen!

--> Einwendungen müssen spätestens am Freitag, den 11.02.2022 eingegangen sein. Amt Rehna Fachbereich III - Bau- und Ordnung, Freiheitsplatz 1, 19217 Rehna  oder per E-Mail unter dem Stichwort „OD Stove“ an d.groth@rehna.de 

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Hier einige Einwendungstexte, die Ihr gerne für Eure eigene Einwendung verwenden, abwandeln oder ergänzen könnt:

- Der gesetzliche Alleenschutz muss eingehalten werden!

- für den Gewinn von 0,50 m zusätzlicher Breite der Fahrbahn ist die Fällung einer Vielzahl der Alleebäume unverhältnismäßig

- Wir fordern eine baumverträgliche Verbesserung der Straßenverhältnisse: Die Straße soll nur an den Stellen verbreitert werden, wo es ohne Baumverlust möglich ist. Ansonsten soll auf der jetzigen Breite der Straße eine Deckenerneuerung erfolgen. Baumschutzmaßnahmen müssen in die Straßenbauplanung aufgenommen werden (entsprechend DIN 18920, RAS-LP 4, ZTV-Baumpflege). Es müssen Schäden im Wurzelbereich berücksichtigt werden und vor der Planung Wurzelsuchgrabungen erfolgen. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h soll ausgewiesen werden. Anschließend sollen Nachpflanzungen in etwaigen Lücken erfolgen.

- Das Hauptaugenmerk der bevorzugten Baumaßnahme gilt motorisierten Fahrzeugen, nämlich PKW, Bussen, Lastkraftwagen, landwirtschaftlichen Maschinen und dem sogenannten Verkehrsfluss. Sollte eine Modernisierung der Fahrbahn heutzutage aber nicht eher Mensch und Natur im Blick haben? Es ist kein durchgehender Gehweg geplant, der mehr zur  Sicherheit der Fußgänger beitragen würde und auch für Radfahrer wurde keine sichere Lösung eingeplant.

 

Mensch

 - Der Verlust von Bäumen und Gehölzen in Stove bedeutet den Verlust der Ursprünglichkeit und  Unverwechselbarkeit des Dorfes, des altehrwürdigen Anblicks der Bäume, des Duftes der Lindenblüten, dem Summen der Bienen und von Schatten im Sommer und wirkt sich so negativ auf unser Wohlbefinden aus.

- Alte Bäume sind der Inbegriff der Gemütlichkeit. Wir sind verpflichtet diese zu bewahren. Insbesondere im Hinblick auf den überregionalen Verlust von Großbäumen in den letzten Jahren.

- Die beabsichtigte Fällung von ca. 25 alten Linden ist irreversibel und beeinträchtigt nicht nur uns, sondern auch künftige Menschengenerationen.

- Ohne den Schatten der hohen alten Bäume wird es in den zunehmend heißen Sommern um viele Grad heißer in Stove - der Straßenasphalt heizt sich ungehindert auf und gibt die Hitze in die Umgebung ab. Alte Bäume kühlen die Landschaft und sorgen für ein gutes Mikroklima unter ihrer Krone. Das geschlossene Kronendach bremst Starkregen ab.

- Da breitere Straßen Verkehr anziehen, entstehen Beeinträchtigungen durch zusätzliche Luftschadstoffe.

- Es müssen die mögliche zusätzliche Lärmentwicklung und das steigende Sicherheitsrisiko durch einen schnelleren Verkehr auf einer breiteren Straße und die Folgen für die Gesundheit berücksichtigt werden.

- Benachteiligung der Fußgänger, z.B. von Kindern und der steigenden Anzahl älterer Menschen aufgrund des nicht durchgehenden Gehwegs.

- Fußgänger sind statistisch am meisten gefährdet, eine Abkürzung zu gehen. Anstatt über Schulweg/Hinterstraße einen Umweg auf sich zu nehmen, setzen diese sich bei der weiteren Nutzung der Fahrbahn im Bereich Mühlenteich einem höheren Risiko aus als heute, da auf einer breiteren Straße höhere Fahrgeschwindigkeiten zu erwarten sind.

- Da das Verkehrsaufkommen in der Spitzenstunde mit ca. 140 KFZ angegeben wurde, ist die Anlage eines (durchgehenden!) Gehweges wichtig – die Notwendigkeit eines Fußweges begründet aber nicht die Verbreiterung der Straße, da der Gehweg z.B. hinter den Bäumen angelegt werden könnte.

- Schulwegsicherung! Damit eine schnelle Straßenüberquerung im Haltestellenbereich erfolgen kann, muss die Erhaltungsmaßnahme im Kreuzungsbereich ähnlich der Ausbauvariante angepasst werden!

- eine breitere Straße führt zu mehr und schnellerem Verkehr und senkt nicht das Sicherheitsrisiko (wie behauptet)

Investitionskosten

Geplanter Ausbau der OD Stove auf mind. 6 Meter Breite: Kosten: 3.115.000,- EUR.

Dagegen die Kosten der ausreichenden und baumschonenden Erhaltungsmaßnahme: knapp 1.400.000,- EUR

- Die Ausbauvariante enthält Mehrkosten von 1.715.000,- EUR und kostet mehr als doppelt so viel wie die ausreichende und zweckmäßige Erhaltungsmaßnahme – die unnötig ausgegebenen Steuern fehlen bei anderen wichtigen Aufgaben!

- staatliche Finanzen:  für den 6,00 m -Ausbau sind über 3 Mio. Euro geplant. Die Kosten der Erhaltungsmaßnahme ohne Verbreiterung der Straße werden mit 1,3 Mio. Euro beziffert. Auch wenn die Erhaltungsmaßnahme in den folgenden Jahrzehnten weitere Kosten verursacht, z.B. durch Pflege der Bankette, bleibt eine Kosteneinsparung von mehreren hunderttausend Euro – diese könnten sinnvoller z.B. für regionale Radwege, für Klimaschutz, Bildung,… ausgegeben werden

- Ausbau auf 6,00 m ist unnötig, da 1.) zu wenig Verkehr: die angegebene Verkehrsmenge von nur 1.380 KFZ/tgl. beschreibt einen sehr geringen Verkehr (Vergleich: Wohnstraße bis 4.000 KFZ/tgl.) 2.) keine Unfälle: die Unfallstatistik registriert seit 2020 (erste Veröffentlichung) keinen einzigen Unfall mit Personenschaden (Quelle: Unfallatlas) Anm.: erfreulicherweise!

- Es ist ein Straßenbau entsprechend den tatsächlichen Verkehrsverhältnissen zu realisieren -  kein Maximalausbau! Die Notwendigkeit einer Verbreiterung der Fahrbahn ist weder im Hinblick auf die schmaleren Straßen außerhalb Stoves noch aus Verkehrssicherheitsgründen gegeben. (Anm.: Die Notwendigkeit eines Gehwegs begründet nicht die Verbreiterung einer Straße, da dieser auch hinter den Bäumen angelegt werden könnte.)

Pflanzen und Tiere, biologische Vielfalt

- lt. Baumgutachten handelt es sich um eine gut wüchsige, stabile Allee. Größtenteils gesunde, teilweise etwas beeinträchtigte alte Bäume OHNE Sicherheitsrisiko (Anm.: die Bäume mit bestätigtem Sicherheitsrisiko wurden bereits 2018 gefällt. Das positive Baumgutachten liegt uns vor. Warum ist es in den öffentlichen Planungsunterlagen nicht enthalten?)

- Eingriffe die zur weiteren Schädigung der Bäume führen sind zu vermeiden.

- Die Lindenallee grenzt an das Biosphärenreservat Schaalsee, ein UNESCO-Schutzgebiet mit schutzbedürftigem Artenreichtum. Die Bedeutung der Bäume für die Umwelt, die Tier- und Pflanzenwelt ist jedem hinreichend bekannt und spiegelt sich in Art 12 Absatz 2 der Landesverfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern wieder.

- Bedrohung vieler (auch geschützter) Individuen in bzw. direkt an Schutzgebieten. Die Baumfällungen sind unmittelbar in bzw. an der Grenze von geschützten Biotopen geplant! Die Flora und Fauna der Gewässer- und Gehölzbiotope, des Vogelschutz- und Landschaftsschutzgebietes wird so unmittelbar gefährdet!

- Die gesichteten Fledermäuse Zwergfledermaus, Mückenfledermaus, Breitflügelfledermaus und Abendsegler nutzen die alten Bäume in der Nähe der Gewässer zur Nahrungssuche, die Bäume geben ihnen Schutz vor Licht und Wind.

- Die geschützten Brut- und Rastvögel werden von dem Vorhaben beeinträchtigt. Sie sind an die bisherigen Störungen durch Fußgänger bzw. Autoverkehr gewöhnt. Die Alleebäume bilden ein schützendes Element. Der Verlust der Bäume bedeutet eine auf Jahrzehnte nicht ausgleichbare Veränderung vor Ort.

- Aussagen über konkrete Pflanzorte der (gesetzlich vorgeschriebenen) Ersatzpflanzungen fehlen. Es besteht das ernsthafte Risiko, dass Ersatzpflanzungen nicht in Stove erfolgen, sondern sogar nur finanziell „ausgeglichen“ werden.

- Vernichtung von an den Standort angepassten Bäumen z.B. als Genreservoir und somit der Möglichkeit flexibler Anpassung an veränderte Umweltbedingungen

- Vernichtung von Lebensraum und somit Beschleunigung des Artensterbens: hieraus resultierende Folgen z.B. für die Bestäubung von Pflanzen,…

- Worte aus den Kommentaren der Unterstützer unserer Petition: Mensch braucht die Luft zum Atmen, Zukunft der Kindeskinder wird genommen, zu wenig alte Bäume, Schutz und Unterkunft für Tiere, Nahrung für Insekten, Bienen- und Hummelschutz, Artensterben, Natur ist Lebensgrundlage – kein störendes Etwas, Gesundheit unserer Kinder, ..

Luft, Klima, einschl. Klimawandel

- besonders die alten Bäume sind klimatisch wertvoll und nicht kompensierbar, der Erhalt für die anderen Pflanzen, für die Tiere und für den Menschen erforderlich

- Rodung von vielen alten vitalen Bäumen, welche als  CO2-Speicher und Sauerstoffproduzenten fungieren - viel mehr als Ersatzpflanzungen es jahrzehntelang ausgleichen können - sofern diese überhaupt erfolgen und erfolgreich sind. (Ersatzpflanzung einer vollständigen neuen Allee in Stove wird nicht zugesichert. In der Regel wird die Möglichkeit einer Ausgleichszahlung vorgezogen. (Quelle: Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Baumfällungen entlang von Bundes- und Landesstraßen vom 09.03.2020 (Landtagsdrucksache 7/4702). ...............Sofern Ersatzpflanzungen vorgenommen werden, ist deren Erfolg aufgrund heißer Sommer unsicher, die Pflege und Erziehung zu neuen Straßenbäumen kostspielig (und geht hauptsächlich zu Lasten der Gemeinde)

- Klimaschutz muss den höchsten Stellenwert haben, da ohne Klimaschutz ein vernünftiges Leben für die Menschheit gefährdet ist. 

- mehr Verkehr entsteht durch breitere Straßen, dadurch steigt der CO2-Ausstoß. Dies widerspricht den Klimazielen und trägt zum Klimawandel bei. Das führt zur Bedrohung der eigenen Existenz und der Folgegenerationen durch Hitzewellen, Wetterextreme,  Ernteausfälle, Änderung der Flora und Fauna und Artensterben, Versteppung, Trinkwassermangel

- mehr Verkehr entsteht durch breitere Straßen, dadurch steigt die Schadstoffbelastung mit Folgen für die Gesundheit

- Der Klimawandel schreitet so rasant voran, dass die klimaregulierende CO2-Speicherung der zur Fällung vorgesehenen Lindenbäume bei der Straßenbauplanung einen entscheidenden und nicht wie bisher untergeordneten Abwägungsfaktor bilden muss!

Boden

- unnötige zusätzliche Bodenversiegelung durch Verbreiterung der Straße

-  Die Wurzeln der alten Bäume befestigen den Boden. Das geschlossene Kronendach bremst Starkregen ab. Mit positiven Effekten z.B. zum Schutz des Boden gegen Verdichtung.

Landschaft

- Durch den Ausbau der L02 in Stove kommt es zu einer erheblichen und nachteiligen Beeinträchtigung des Ortsbildes durch die Fällung einer großen Vielzahl von prägenden Alleebäumen.

- Zerstörung des historischen Charakters von Stove insbesondere im Bereich Mühle und Mühlenteich

- Zerstörung eines Kleinods, besonders der Bereich um die Mühle ist historisch wertvoll und unantastbar und hat eine große ästhetische Ausstrahlung

- Verschandelung des Ortsbildes durch eine zu breite Asphaltfahrbahn

- Stove ist geprägt durch den Alleenbestand.

- eine gesetzlich geschützte Allee soll zu einer Baumreihe degradiert werden

- Ersatzpflanzung einer vollständigen neuen Allee in Stove wird nicht zugesichert. Neue Baumstandorte wurden nicht fest eingeplant. In der Regel wird die Möglichkeit einer Ausgleichszahlung vorgezogen. (Quelle: Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Baumfällungen entlang von Bundes- und Landesstraßen vom 09.03.2020 (Landtagsdrucksache 7/4702). Sofern Ersatzpflanzungen vorgenommen werden, ist deren Erfolg aufgrund heißer Sommer unsicher, die Pflege und Erziehung zu neuen Straßenbäumen kostspielig (und geht hauptsächlich zu Lasten der Gemeinde)

- die Alleen in MV sind in anderen Bundesländern beinahe legendär, dort gibt es selten solche Alleen und viele andere Gemeinden würden einiges dafür geben…

- Mit dem Verlust der historischen Lindenallee in Stove sinkt die Attraktivität unseres Landstrichs, der Touristen und Besucher wegen seiner ursprünglichen Idylle anlockt. Reisende möchten die Vielfalt unserer Heimat genießen. Sie werden sich aber immer häufiger durch mit viel Asphalt versiegelte, gleichgemachte Landschaften und Dörfer bewegen. Mit jedem alten Baum fällt ein Stück Wohlgefühl.

- bundesweit nimmt der Anteil alter Alleen rasant ab, Alleebäume haben mit der Trockenheit als Folge der Klimakrise zu kämpfen. Straßenbauprojekte dürfen nicht zusätzlich Alleebäume vernichten!

Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter

- Zerstörung des historisch bedeutenden Ensembles aus Allee, Wassermühle, Mühlenteich

- Wir müssen die Idylle Mecklenburgs schützen. Es ist unsere große Chance. Wir brauchen nicht nur Strände – Alleen sind auch unser Kapital.

- Die Alleen haben „unsere Großväter“ gepflanzt, sie sind unser kulturelles Erbe.

- Worte aus den Kommentaren der Unterstützer unserer Petition: für die Nachwelt erhalten!, lebendige Denkmäler, Naturschätze, Leben, Schönheit, Einzigartigkeit, Kleinod, Charme, Kulturgeschichte von Stove, großer ästhetischer Reiz, einmalige Region,…